Pflegeversicherung – auch privat vorsorgen
Auch wenn die gesetzliche Pflegeversicherung trotz des Krisenjahrs 2009 mit einem Überschuss von rund einer Milliarde Euro geschlossen hat, steigen die Kosten für Pflegeleistungen. Früher oder später kann die Pflegekasse dieses Aufkommen nicht mehr bewältigen. Schlau wer da mit einer privaten Pflegeversicherung vorgesorgt hat.
Trotz des positiven Abschlusses der gesetzlichen Pflegeversicherung standen im vergangenen Jahr den Einnahmen von 21,3 Milliarden Euro Ausgaben von 20,3 Milliarden Euro gegenüber, so teile jetzt das Gesundheitsministerium mit. Im Ministerium geht man allerdings davon aus, dass „das gute Ergebnis des Jahres 2009 sich im kommenden Jahr nicht wiederholen werde“. Bereits im letzten Jahr stiegen die Ausgaben für Pflegeleistungen um mehr als sechs Prozent. Zurückzuführen ist diese Steigerung vor allem auf die umfangreichen Leistungen für Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz, Stichwort: Demenz. Während in 2007 rund 70.000 Menschen diese Betreuungsleistungen in Anspruch nahmen, waren es in 2009 schon 115.000. Dadurch mussten in mehr als zwei Dritteln aller Pflegeheime im stationären Bereich zusätzliche Betreuungskräfte für Demenzkranke einstellen.
Kann früher oder später die gesetzliche Pflegekasse diese Kosten nicht mehr tragen, ist der Einzelne gefragt und muss tief in die Tasche greifen. Bedenkt man, dass eine stationäre Behandlung monatlich schnell mit 3.000 Euro zu Buche schlagen kann, sind dies schon enorme Kosten, die die Haushaltskasse des Betroffenen belasten. Bedenken muss man dabei nämlich, dass die gesetzliche Pflegekasse hier nur rund 1432 Euro, in Härtefällen 1.688 Euro zahlt.
Die Differenz muss der Betroffene selbst aufbringen. Ist er dazu nicht in der Lage, sind sogar die Nachkommen gefragt und werden zur Kasse gebeten. Eine private Pflegeversicherung kann diese finanzielle Lücke schließen. Daher sollte die private Pflegeversicherung als Zusatzversicherung heute ebenso eine Standardversicherung sein wie die Haftpflichtversicherung oder die private Rentenvorsorge.
Bei der privaten Pflegeversicherung gibt es zwei Varianten: ein Pflegetagegeld für eine privat organisierte Pflege oder eine Police für die Übernahme der Pflegekosten einer kommerziell organisierten Pflege. Damit ist nicht jede private Pflegezusatzversicherung für jeden gleichermaßen perfekt geeignet. Die eingehende Beratung durch einen Fachmann ist damit unabdingbar.