Was bringt der neue Pflege-TÜV
In bezaubernden Broschüren und auf wunderschönen Bildern sieht jedes Pflegeheim tadellos aus, aber wie gut oder schlecht sind die Pflegeheime zwischen welchen Sie sich am Ende entscheiden müssen wirklich? Verbraucher die diese wichtigen Entscheidungen treffen müssen wissen es oft nicht. Deshalb wurden 2009 die Pflegenoten eingeführt, die zu Transparenz und leichterer Vergleichbarkeit führen sollten. Leider wurden die guten Ziele dabei selten erreicht. Bei 59 Kriterien, mit gleichem Gewicht, wurde die resultierende Gesamtnote oft durch leichter erreichbaren Kriterien erhöht. Am Ende hatte die Pflegenote keine wahrliche Aussagekraft und war dadurch wiederum nutzlos. Nun soll sich das mit dem bevorstehenden Pflege-TÜV ändern.
Die Gesamtnote wird zukünftig aus Teilnoten bestehen. Die Teilnoten werden folgende Teilbereiche der Pflegeheime unter die Lupe nehmen:
- Pflege und medizinische Versorgung der beziehungsweise des Versicherten
- Umgang mit Demenz erkrankten Bewohnerinnen und Bewohnern
- Betreuung und Alltagsgestaltung
- Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene
Bei ambulanten Pflegediensten werden es diese Teilbereiche sein:
- Pflegerische Leistungen
- Ärztlich verordnete pflegerische Leistungen
- Dienstleistung und Organisation
Die vergebenen Pflegenoten werden dann auf diesen Internetseiten veröffentlicht:
- Pflegeheimnavigator (AOK)
- Pflegefinder (BKK)
- Pflegekompass (Knappschaft, LSV, IKK)
- Pflegelotse (vdek – Verband der Ersatzkassen)
Zukünftig soll die Pflege dann auch nachweislich gut sein, damit die Note auch wirklich die Ergebnisqualität präsentiert. Das heißt das sich die Prüfer ganz genau ansehen werden wie es den pflegebedürftigen Menschen wirklich geht, anstatt sich nur auf die Dokumentation zu beschränken. Die Landesverbände werden dann die Macht haben den Versorgungsvertrag teilweise oder ganz zu kündigen. Dazu muss festgestellt werden das die Einrichtung die Voraussetzungen für den Abschluss des Versorgungsvertrags nicht mehr erfüllt, bei schweren Fällen entfällt sogar die Frist der Kündigung. Ab 2018 soll der Pflege-TÜV in der stationären Pflege eingeführt sein, sowohl wie in den ambulanten Diensten bis 2019. Dazu kommt auch das die Heime und Dienste künftig jedes Jahr einmal von den Heimaufsichten überprüft werden sollen, aber die komplette Einführung wird bis zum Ende 2018 dauern. Deshalb ist eines der größten Nachteile des Pflege-TÜVs die Wartezeit bis zur Einführung.