Keine Pflegezusatzversicherung für den Nachwuchs?
Dass im Pflegefall hohe Kosten auf einen zukommen, ist den meisten Menschen klar. Deshalb wird die private Pflegezusatzversicherung gerne abgeschlossen. Das gilt insbesondere seit diesem Jahr, wo der so genannte Pflege-Bahr ins Leben gerufen wurde. Bis zu 60 Euro staatliche Förderung sind dabei jährlich drin. Allerdings gilt der Pflege-Bahr nur für Erwachsene. Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr können damit nicht abgesichert werden. Eltern müssen hier weiterhin auf die klassischen Formen der Vorsorge hoffen.
Diese Kosten entstehen bei der Pflege
Der Barmer GEK Pflegereport 2012 bringt es ans Licht. Bei einer Pflegebedürftigkeit müssen die Betroffenen über die gesamte Pflegedauer bei rein ambulanter Pflege bereits 55.000 Euro aufbringen. Kinder dagegen sind oft wesentlich länger pflegebedürftig, so dass die Kosten deutlich höher ausfallen werden.
Zwar gibt es einen Anspruch auf Pflegegeld, allerdings ist dieser nur für einen Teil der Kosten ausreichend. Je nach Pflegestufe gibt es monatlich zwischen 120 und 700 Euro, wenn beispielsweise die Eltern ihre Kinder pflegen. Kommt ein professioneller Pflegedienst ins Haus, erhält er pro Monat zwischen 225 und 1.550 Euro. Damit ergibt sich schon bei Erwachsenen eine Versorgungslücke, die zwischen 530 und 1.300 Euro liegt.
Was sollte eine Pflegezusatzversicherung für den Nachwuchs leisten?
In Betracht dieser hohen Versorgungslücken hat ÖKO-Test jetzt in Zusammenarbeit mit dem Softwarehaus KVpro.de aus Freiburg insgesamt 17 Pflegetagegeldtarife untersucht. Sie alle sind kindgerecht aufgestellt und bieten auch bei der Laienpflege volle Leistungen an. Voraussetzung, um in die Untersuchung aufgenommen zu werden, war, dass in Pflegestufe I mindestens 900 Euro monatliche Leistungen gezahlt werden. Für Pflegestufe II galten mindestens 1.800 und für Pflegestufe III mindestens 3.000 Euro. Die Beiträge wurden für Kinder von einem und zwölf Jahren bei Abschluss der Versicherung verglichen.
Insgesamt acht der getesteten Tarife konnten sehr gute Ergebnisse erzielen. Sie bieten nämlich im Leistungsfall nicht nur die Leistungszahlung, sondern erhöhen diese auch während der Pflegezeit regelmäßig. Gleichzeitig werden laufende Beitragszahlungen ausgesetzt.