Linke von der Bürgerversicherung überzeugt
Die Gesundheitspolitiker der Linke sind von der Bürgerversicherung überzeugt. Jedoch wird es für die Linke, im Fall eines Rot-Rot-Grünen Bündnisses, Einschränkungen im eigenen Konzept geben. Das ist noch nicht einmal das Hauptproblem, sondern der Knackpunkt des Konzepts. Denn rund 8,8 Millionen Krankenvollversicherte, von denen circa die Hälfte Beamte sind, sollen an einen Stichtag in die solidarische Krankenversicherung überführt werden. Die Linke sollte sich bei so einem Konzept darüber bewusst sein, das so eine Aktion eine sehr gründliche, aber auch lange Vorlaufzeit benötigt. Nur die Umstellung der Beamten vom Beihilfesystem weg, würde eine enorme Herausforderung für den Bund sein. Vor allem falls dies in jedem einzelnen Bundesland geschieht.
Alternative Idee mit Haken
Die alternative Idee wäre, den Verbrauchern die bei der PKV krankenvollgesichert sind, zusätzlich zu einer Bestandsgarantie, gleichzeitig auch eine Wechselmöglichkeit zu bieten. Mit dieser könnten sie dann in die solidarische Krankenversicherung umsteigen. Weinberg warnt vor einer Rosinenpickerei. Denn diejenigen mit den höheren und damit auch teureren Risiken würden sicherlich die PKV verlassen und bei der solidarischen Versicherung einsteigen. Dies könnte eine gefährliche Belastung für das ganze Konzept vorstellen. Wichtig ist es für Sabine Zimmermann, dass die heutige „Zwei-Klassen-Medizin“ abgeschafft wird. Gleichzeitig aber soll auch ein hoher Standard der medizinischen Qualität bewahrt werden. Im Fokus sind die Versicherten mit mittleren und kleinen Einkommen. Die Grenze soll 6.250 Euro brutto im Monat sein.
Quasi-Gleichheit der Beiträge
Es soll mit der Bürgerversicherung zur paritätischen Finanzierung zurückgehen, sodass jeder Versicherte den gleichen Preis bezahlt. Zusatzbeiträge und Zuzahlungen soll es für die Versicherten nicht mehr geben. Es gibt aber schon die ersten Widersprüche zu der Aussage der Parität. Denn auch die „solidarisch“ versicherten müssten in diesem System Zusatzbeiträge leisten, falls sie zum Beispiel Zinserträge, Dividenden oder Mieteinahmen aus (geerbten) Immobilien beziehen. Am Ende heißt dies dass nur das Erwerbseinkommen paritätisch belastet werden würde.
PKV hofft auf Union und FDP Bündnis
Der Verbandsvorsitzende der PKV schien auf der Pressekonferenz in Berlin ganz entspannt zu sein. Für die private Krankenversicherung wäre im Moment ein neues Bündnis zwischen der FDP und der Union am besten. Es könnte aber auch passieren dass die SPD ein Bündnis mit der Grünen oder der Union macht. In diesem Fall würde die Reformblockade für die PKV weiter anhalten.