
Gesetzliche Pflegeversicherung verspricht ab 2015 bessere Leistungen
Die gesetzliche Pflegeversicherung verspricht bereits ab dem kommenden Jahr verbesserte Leistungen für Pflegebedürftige. Grundlage dafür ist das erste von zwei neuen Pflegegesetzen, das bereits Ende Mai 2014 verabschiedet wurde und ab dem 01.01.2015 in Kraft treten soll. Für die Pflegebedürftigen soll es mehr Geld, mehr Zuschüsse und Flexibilität geben.
Pflegegeld und Sachleistungen werden ab 2015 erhöht
Insbesondere beim Pflegegeld und den Sachleistungen dürfen sich Pflegebedürftige ab 2015 auf erhöhte Leistungen freuen. Diese sind nach den einzelnen Pflegestufen gestaffelt. Bei den Pflegestufen I bis III gibt es um vier Prozent höhere Leistungen, bei der Pflegestufe 0 sind es immerhin noch 2,67 Prozent. Die neuen Leistungen sehen wie folgt aus:
Pflegestufe | Pflegegeld | Sachleistungen |
I | 244 Euro | 468 Euro |
II | 458 Euro | 1.144 Euro |
III | 728 Euro | 1.612 Euro |
0 | 123 Euro | 231 Euro |
Mehr Flexibilität und Zuschüsse für Pflegebedürftige
Ebenfalls soll es ab 2015 mehr Flexibilität geben. So sollen Tages- und Nachtpflege von den Pflegebedürftigen künftig im vollen Umfang beansprucht werden können, so wie es bei den Geld- und Sachleistungen schon heute der Fall ist. Für körperlich beeinträchtigte Pflegebedürftige gibt es dann den Betreuungsbetrag, der bis zu 208 Euro pro Monat betragen kann.
Außerdem werden die Zuschüsse erhöht, wenn etwa die Wohnung behindertengerecht umgebaut, ein Treppenlift oder ähnliches angeschafft werden soll. Statt der bisher gewährten 2.557 Euro soll es ab Januar 2015 bis zu 4.000 Euro geben. Verbrauchbare Hilfsmittel, wie etwa die Desinfektionsmittel, sollen ab Januar 2015 mit 40 statt bisher 31 Euro pro Monat bezuschusst werden.
Außerdem soll es mehr Betreuungskräfte in den Pflegeeinrichtungen geben, die die Pflegebedürftigen unterhalten, ihnen vorlesen oder mit ihnen spazieren gehen.
Wie wird das finanziert?
Zusätzlich wird im kommenden Jahr der Vorsorgefonds eingerichtet. In diesen sollen jährlich 1,2 Milliarden Euro fließen. Er ist dem demographischen Wandel geschuldet und soll dafür sorgen, dass auch dann noch genügend Geld in den Kassen ist, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in 20 Jahren in Rente gehen.
Finanziert werden muss das alles von den Versicherten, weshalb die Beiträge zur Pflegeversicherung im kommenden Jahr um 0,3 Prozent angehoben werden.