Pflege-Bahr ab 2013: Was bringt es?
Ab dem kommenden Jahr sollen auch private Pflegeversicherungen staatlich gefördert werden. Doch was bringt der so genannte Pflege-Bahr, nach dem es vorgesehen ist, eine private Pflegeversicherung mit fünf Euro monatlich zu fördern? Das Fazit ist ernüchternd, was wohl an den strengen Kriterien liegt, die festgelegt wurden. So steigen die bürokratischen Hürden deutlich an und auch im Hinblick auf die förderfähigen Versicherungen ist die Messlatte sehr hoch angehängt.
Wer kann den Zuschuss beantragen?
Patienten müssen sich indes nicht fürchten, dass sie einen weiteren Antrag ausfüllen müssen. Sie können einfach ihre Versicherung mit der Beantragung beauftragen. Dadurch sparen sie sich einen erheblichen Aufwand. Allerdings müssen sie sich dann genauso für eine förderfähige Versicherung entscheiden.
Diese darf weder eine Gesundheitsprüfung vornehmen, noch Risikozuschläge verlangen. Die Ablehnung von Risikogruppen aufgrund gesundheitlicher Vorerkrankungen ist ebenso wenig gestattet, wie Leistungsausschlüsse. Außerdem wird der Zuschuss nur bezahlt, wenn wenigstens zehn Euro monatlich in die private Pflegeversicherung eingezahlt werden. Dadurch steigt das Risiko der Versicherung deutlich an, weshalb die Prämien Experten zufolge in die Höhe schnellen werden. Aus diesem Grund können nicht durch den Pflege-Bahr geförderte Tarife mitunter wesentlich günstiger ausfallen.
Wann sollte die private Pflegeversicherung abgeschlossen werden?
Die Frage, ob auch bereits bestehende Verträge gefördert werden, tritt immer wieder auf. Die Antwort lautet Ja, aber nur, wenn sie oben genannte Kriterien erfüllen. Zu berücksichtigen ist auch, dass Verträge, die noch vor 2013 abgeschlossen werden, gefördert werden können. Insbesondere Männern ist zu einem zeitnahen Abschluss zu raten.
Ab dem 21.12.2012 gelten für die private Pflegeversicherung Unisex-Tarife, dadurch müssen Männer mit höheren Beiträgen rechnen, während es für Frauen günstiger werden soll. Die Ungerechtigkeit, nach der Frauen stets höhere Beiträge als Männer zahlen mussten, weil sie eine höhere Lebenserwartung haben, soll damit ausgeglichen werden. Für die Herren der Schöpfung ist es also sinnvoll, sich zügig für eine private Pflegeversicherung zu entscheiden, nicht aber zwingend für eine geförderte Variante.