Der Sinn der privaten Pflegeversicherung
Die deutsche Bevölkerung wird immer älter und mit ihr auch die Sorgen und Ängste in der Bevölkerung. So landet die Angst, ein Pflegefall zu werden, schon auf Rank 5 der größten Ängste der Deutschen. Das wurde zumindest unlängst von einer R+V Langzeitstudie belegt. Auch die in diesem Zusammenhang häufig auftauchenden Schlagworte Altersarmut, Pflegebedürftigkeit und Krankheiten setzen sich in der Rangordnung fest.
Statt jedoch die Angst zu zerstreuen, wird sie von offizieller Seite häufig noch untermauert. Denn jeder Erwachsene weiß heute, dass es eine große Lücke zwischen dem gibt, was man in die Pflegekasse einzahlt und dem, was man als Leistung erwarten darf. Die finanzielle Unsicherheit im Hinblick auf die Zukunft dämmt auch die finanziellen Ausgaben im Hier und Jetzt.
So ist von der Verbraucherzentrale in Hessen zu vernehmen, dass meist etwa 50 % der Pflegekosten durch die gesetzliche Pflegeversicherung übernommen werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Pflege zu Hause oder in einem Pflegeheim stattfindet. Ausgehend davon, dass ein Pflegeplatz in Pflegestufe III rund 3.000 € im Monat kostet, ergibt das schon bei einer einjährigen Pflege eine Finanzierungslücke von 18.000 €. Das ist mehr, als manch einer im Jahr verdient. Dabei sollte auch bedacht werden, dass eine Pflege im Durchschnitt 100 Monate dauert. Davon ausgehend müssen 150.000 € aufgebracht werden. Umso wichtiger ist es daher auch, sich für diesen Fall zusätzlich abzusichern. Das hat sich auch schon in den Köpfen der Bevölkerung festgesetzt und wird in der Regel sogar akzeptiert, wie die DEVK in einer Studie herausfand. Diese Studie ergab, dass sogar 40 % der deutschen Bevölkerung eine Pflicht für die Pflegezusatzversicherung für sinnvoll hält.
Mittlerweile haben schon etwa 1,5 Millionen Deutsche eine Pflegezusatzversicherung abgeschlossen, 1,3 Millionen davon als Pflegetagegeldversicherung. Häufig wird eine Pflegeversicherung heute noch dann abgeschlossen, wenn man sich mit diesem Thema beschäftigen muss, meist also erst kurz vor der eigenen Verrentung. Das ist deutlich zu spät. Denn bessere Konditionen erhält man, wenn die Versicherung abgeschlossen wird, wenn man noch jung ist. Und natürlich lohnt es sich auch dann, die Tarife zu vergleichen.
Quelle: www.procontra-online.de