Staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung auf dem Vormarsch
Dass die gesetzliche Pflegepflichtversicherung für den Ernstfall kaum ausreicht, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Eine private Pflegezusatzversicherung muss her und seit es die staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung, im Volksmund auch als Pflege-Bahr bekannt, gibt, entscheiden sich immer mehr Verbraucher für diese. Das ergab eine aktuelle Untersuchung.
Mehr als 400.000 Verträge Ende Januar 2014
Der PKV-Verband hat bei seinen Mitgliedsunternehmen eine Sonderumfrage durchgeführt. Demnach haben die Versicherer zum Stichtag 31.01.2014 404.200 staatlich geförderte Pflegezusatzversicherungs-Verträge betreut. Zum Vergleich: Gerade einen Monat zuvor waren es nur 353.400 Verträge.
Anhand dieser Zahlen lässt sich eine starke Dynamik am Markt ableiten. Pro Arbeitstag wurden mit dem Beginn des neuen Vorsorgeangebots im Januar 2014 240 geförderte Pflegezusatzversicherungen abgeschlossen. Ende 2013 wurden sogar noch höhere Zahlen erreicht. An jedem Arbeitstag wurden über 1.000 neue Verträge abgeschlossen.
Wird die Millionenmarke geknackt?
Der Vorsitzende des PKV-Verbandes, Uwe Laue, rechnet auch weiterhin mit einer positiven Entwicklung der staatlich geförderten Pflegezusatzversicherung. Noch in diesem Jahr könnte die magische Grenze von einer Million Verträgen geknackt werden, ist er sich sicher. Er betont, dass die Verbraucher wohl endlich bemerkt hätten, dass die gesetzliche Pflegepflichtversicherung stets nur einen „Teilkasko-Schutz“ biete. Damit könnten im Ernstfall lediglich geringe Teile der tatsächlich anfallenden Kosten bei Pflegebedürftigkeit gedeckt werden.
Zudem wird den Verbrauchern immer bewusster, dass ein frühestmöglicher Abschluss sie vor hohen Kosten schützt. Denn wie bei fast allen Risikoabsicherungen gilt: Je früher man einsteigt, desto günstiger fallen die Beiträge für die kommenden Jahre und Jahrzehnte aus. Grund dafür ist einfach der, dass man sehr viel mehr Zeit hat, das benötigte Kapital aufzubauen, wodurch sich die Beiträge selbst verringern. Laue betonte dabei noch, dass es kaum ein anderes Risiko gäbe, für welches man finanziell so gut und langfristig vorsorgen könne, wie für die Pflege. Dies ist insbesondere deshalb treffend, weil die Pflegebedürftigkeit bei der überwiegenden Bevölkerung erst mit hohem Alter eintritt.